Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/331

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Generalkonsul: Haben Sie gestern auch für eigene Rechnung Gold Mounts gekauft?“

„Frage! Selbstredend. Aus lauter Gutmütigkeit habe ich mitgemacht, um den andern den Spaß nicht zu verderben.“

„Na, dann sind auch Sie damit sitzen geblieben!“

Er seufzte vor Genugthuung. Aber Türkheimer lächelte ihn an, den Kopf auf die Schulter gelegt.

„Das könnte Sie wohl so freuen? Sie Böser! Nun will ich Ihnen gerade mal was verraten. Alle Gold Mounts, die ich mir gestern zugelegt hatte, die habe ich ganz sachte immer gleich wieder abgegeben.“

„Aha!“ bemerkte Andreas, tief verstimmt. Er wandte sich kurz ab. Der andere erwischte ihn am Rockschoß.

„Sie meinen, ich will Sie betimpeln, Freund und Meister, ich sehe es Ihnen von hinten an, daß Sie das meinen. Aber ich frage Sie einfach, wozu? Liegt mir etwa nichts an Ihrer Freundschaft? Einen berühmten Dichter wie Sie, den muß man sich warm halten, das wissen Sie doch? Nu also.“

„Was heißt hier Freundschaft, Herr Generalkonsul, wenn Sie schon gestern gewußt haben, daß der Birkenbusch-Fellenthiensche Artikel eine Fälschung war, und daß es heute einen Krach geben mußte — und mir haben Sie nichts davon gesagt.“

„Regen Sie sich nicht auf, Meister, es steht Ihnen nicht. Immer nobel, wenn’s auch fünf Pfennig kostet! Sie sind böfe mit mir, weil ich Ihnen gestern noch Gold Mounts gekauft habe. Soll ich Ihnen aber was erzählen? Ich habe Ihnen gar keine gekauft.“

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