Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/329

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

er lachte, erst ganz leise, aber unaufhaltsam stärker, unfähig, die Heiterkeit zu bemeistern, die ihm der Gedanke an eine Flucht mit Adelheid einflößte. Am Abende seines ersten Auftretens im Schlaraffenland, damals als er mit unbeholfenen und sanguinischen Eroberungsträumen umging, hatte er da nicht mit sich ausgemacht, daß dies kein Idyll sei, und daß er Frau Generalkonsul Türkheimer nicht auf eine Liebesinsel zu entführen habe? Und jetzt wollte sie dennoch entführt sein, anders that sie es nicht mehr! Er sah sie bereits, wie sie mit der Grazie der Fetten in einen winzigen Nachen hüpfte. Darin sollten sie beide über das blaue Meer dahinschwimmen nach jenem Eiland schwärmerischer Herzen. Es war köstlich.

Sie sah verwundert und ein wenig betrübt seine Fröhlichkeit immer ausgelassener werden. Doch tröstete es sie, endlich seinen Unmut ganz verscheucht zu haben. Wie hübsch war er, wenn seine Augen lachten, und die gesunden weißen Zähne unter dem blonden Bärtchen! Und Adelheid stimmte ein, erst resigniert, dann von Herzen.

Gleichzeitig erschien Türkheimer in der Thür des Nebenzimmers. Er kam lendenlahm, mit kleinen Schritten herein und ließ sich behutsam in einen Sessel nieder.

„Nun hat die liebe Seele Ruh'. Daß es doch noch harmlose Menschen giebt, die sich angeregt unterhalten können. Mir ist an der Börse ganz mau geworden.“

Er prüfte, pfiffig den Kopf wiegend, den Anzug des jungen Mannes und die feuchten Spuren am Boden.

319