Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/135

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nein, da läuft sie zurück an die Ecke. Der Herr ist verschwunden, das Armband auch. Was sagen Sie zu der Geschichte?“

„Bravo!“ bemerkte Liebling sarkastisch.

Frau Mohr zuckte die Achseln.

„Sie sieht dir ähnlich, Claire. Du hast Talent.“

„Talent?“ dachte Andreas. Frau Pimbusch hatte ihre Geschichte so überzeugend vorgetragen, daß er sie ihr beinahe glaubte. Übrigens war ihr Kopf, dieser ausdrucksvolle Kopf, eine so glaubwürdige Illustration zu allen anstößigen Neuigkeiten, die sie erzählen mochte. Er sagte voll Bewunderung:

„Warum schicken Sie so etwas nicht an die Blätter, gnädige Frau?“

„Ah bah!“ machte sie. „Die schönsten Erlebnisse »verden niemals aufgeschrieben, mein Lieber.“

„Das ist wahr! Was hätte sonst ein Mann wie Herr Türkheimer alles zu verraten!“

„Lassen Sie sich von ihm etwas erzählen!“ sagte Frau Mohr.

„Und benutzen Sie ’s!“ setzte Frau Pimbusch hinzu.

„Wozu?“ fragte Andreas.

Sie lächelte boshaft.

„Zu einem Festspiel für die Hochzeit seiner Tochter.“

„Ach ja!“ rief Andreas harmlos begeistert, „die muß doch gefeiert werden! Giebt es denn noch kein Programm?“

Er saß so eng zwischen den Kleidern der beiden Damen, daß die Falten um seine Beine raschelten. Die Gattin des Schnavsfabrikcmten hatte ihren Fuß

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