Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/115

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bekommt man auch noch Geld, ohne zu wissen woher? Ja, woher stammt überhaupt all das Geld, das in dem Hause unter den Mobeln umherrollt?“

„Rollt es wirklich?“ fragte der andere belustigt.

„Nun, mir kommt es vor, als brauchte ich mich bloß danach zu bücken. Die Leute dort thun sicher den ganzen Tag gar nichts. Was sie Geschäfte machen nennen, weiß ich nicht, aber es nimmt gewiß nicht viel Zeit in Anspruch. Die einen haben schauderhaft viel Geld, die anderen gar nichts. Aber was macht das? Gutes Essen, feine Weine, Weiber, Witze, Kunst und Vergnügen, es ist alles da. Man langt eben zu, wie im Schlaraffenland.“

„Bravo! Das ist doch mal ehrliche Begeisterung,“ versetzte Kopf. Andreas stutzte, er fürchtete zu weit gegangen zu sein und sagte:

„Wenn unsereiner hinkommt, so legt er natürlich einen litterarischen Maßstab an. Wir wissen diese feine Gesellschaft zu beurteilen.“

„O!“ machte Köpf mit gespitzten Lippen. „Sie nehmen sich ganz gut aus so wie Sie sind, mein Lieber. Machen Sie nur nicht aus Ehrgeiz den grämlichen Beurteiler! Wie ich Ihnen schon einmal sagte, Sie haben so was Glückliches an sich, das gefällt.“

Andreas dachte an Klempners Definition des Pulcinella mit seiner glücklichen Naivetät. „Sie haben was davon,“ hatte Klempner gesagt; und Köpf schien dasselbe zu meinen. Warum auch nicht? Er begann wieder:

„Was mir wirklich imponiert, ist die Vorurteils-

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