Page:H.M. Flöten und Dolche.djvu/43

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Fleisch, überfluteten ihn, singend vor Leidenschaft. Er bebte unter ihnen, er wünschte heftig, sie möchten sein Herz umschlingen, es zerbrechen mit all dem Künstlichen darin, es auf immer vergewaltigen und knechten. Nichts mehr fühlen als sie! Welch ein Ziel — und welche Ohnmacht, es zu erreichen!

„Höre,“ bat er, heiser vor Qual, „du täuschst dich über mich, Gemma. Ich bin nicht so ehrlich wie du. Ich kann es nicht sein.“

„Würdest du das sagen, wenn du es nicht wärest?“

„Ich bemühe mich in diesem Augenblick, es zu sein. Aber du darfst mich nicht zu schwer versuchen. Glaube, dein Verlobter, er mag kalt sein — er hat immer noch mehr gutes Gefühl als ich. Er ist dir immer noch verwandter. Du hast immer noch mehr von ihm zu hoffen.“

„Ich weiß, was ich zu hoffen hätte.“

„Er mag in deine Kinderträume nicht zurückblicken können. Sei froh, daß er’s nicht kann. Er wird dich um so gutgläubiger lieben, wie du jetzt bist, wenn er nicht das Talent hat, in dich hineinzulügen, was nicht mehr ist oder nie war.“

Sie ging wieder von ihm fort, sie setzte sich auf die Ottomane, verschränkte ihre Arme über dem Kopfpolster und stützte ihre Brust dagegen.

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