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Page:H.M. Die kleine Stadt.djvu/445

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dann fiel er um. Er wälzte sich auf die Seite, wollte sich aufstützen…

Sie war taumelnd davongegangen, wenige Schritte, da drehte sie sich um sich selbst, wendete den Hals umher. „Allein? Allein? Ich wußte nicht, daß ich allein sein würde.“ Und sie stürzte dahin, wo er lag, sie rüttelte ihn.

„Nello! Auf!“ — den Atem angehalten.

„Böser, warum rührst du dich nicht?“

Und zusammensinkend, mit einem Blick in die leere Runde: „Habe ich es denn getan?“

Sie warf das Gesicht auf seine Brust, sie wimmerte, wimmerte…

Dahinten der Fensterladen zitterte heftig.

Alba trocknete sich das Gesicht an seinem Haar, sie küßte ihn auf den Mund und legte sich zu ihm, Leib an Leib. Indes ihre Hand am Boden suchte, sprach sie zu ihm:

„Die Sonne wärmt nun uns beide nie wieder. Wie es schon dunkel ist! Ich sehe mich nicht mehr in deinen Augen.“

Sie hatte das Messer gefunden; sie sagte:

„Wir Armen, die wir das Leben lassen mußten“; — und drückte es sich ins Herz.

Der Fensterladen hinter dem Turm klappte zu. Von den beiden dort am Rande des stillen, grellen Platzes zog sich, Strich um Strich, der Schatten zurück. Dann löste sich ein Glockenschlag, langsam und vergessen hallend … Als aber die zwölf gleichen Klänge vergangen waren, kam den Corso herauf ein dünnes Singen, eine Gespensterstimme mit einer Melodie, die kein Lebender kannte; — und der kleine Uralte trippelte geziert auf den Platz hinaus. Er zog den Hut, und er dienerte ringsum vor einer unsichtbaren Gesellschaft. Wie er jene beiden umarmt am Boden sah, wich er weit aus und legte, schelmisch lächelnd, den Finger auf die Lippen.

 
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