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Page:H.M. Die kleine Stadt.djvu/443

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her. Der Wind roch noch immer nach dem Rauch auf den Feldern, sanft wie je glänzte das Öllaub, der Himmel war blau, — und Alba rang zu den kühlen Bäumen hinan die Hände.

Vor dem Stadttor blieb sie, das Taschentuch in den Mund gewühlt, daß niemand sie atmen höre, hinter der schwarzen Säule und horchte. Keine Stimme in der Zollwache, auf dem Pflaster kein Fuß. Sie griff sich an die Stirn; wars nicht vielleicht Lüge und Wahnsinn? Wenn sie bis zwanzig zählte und es blieb still, wollte sie umkehren … Ein Hahn krähte, sie trat ein.

Sie schlich auf den Zehen, sie tastete an den Häusern hin. Von einem Blinken in einer schwarzen Tür fuhr ihr Herz auf. Endlich: der Platz; sie lugte hinaus, er lag grell und leer. Eine Katze, die in der Sonne ihren Buckel machte, entfloh. Der Brunnen rann schwach. Welche zitternde Müdigkeit! Wie schwer die Füße! Kaum daß sie noch bis zur Gasse der Hühnerlucia gelangte, und sie fiel auf die Mauer und schloß die Augen.

Die Stille fing an, zu schwingen und zu dröhnen, als gingen alle Glocken der Stadt; und durch den Lärm ihres Fiebers hindurch neigte sie das Ohr nach der Ecke der Gasse. Die Sonne brannte ihr auf den Lidern, den klaffenden Lippen; ihr Rücken glitt kraftlos von der Wand ab, in dem Knoten des Schleiers krampfte sich ihre Hand; — Alba wartete und lauschte.

 

In der leeren, verstummten Stadt, stumm, als wartete sie mit Alba, geschah eine unmerkliche Regung: jener Fensterladen hinter dem Glockenturm zitterte, ganz sacht zitterte er und hob sich ein wenig.

Und am Ende der Stadt, hinter dem Corso, in seinem luftigen Zimmer oben auf der Schmiede setzte der Kapellmeister Dorlenghi über die Stühle weg, hielt sich keuchend das Herz, jagte

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