„Feiglinge! Elende Feiglinge!“ heulte er. „Doppelte Verräter, die abfallen in der Gefahr und, wenn sichs wendet, wieder herbeikriechen. Ich: ah! ich gehe unter. Aber ich gehe unter, indem ich euch verachte.“
Mit einem Schlag auf seine Brust, daß sie dröhnte, machte er kehrt.
Sie stiegen schweigend … Der Kaufmann wandte sich zum Apotheker:
„Du hättest ihm antworten sollen. Warum hast du ihn nicht niedergeschlagen?“
Nach einer Weile seufzte Polli:
„Es scheint, daß wir den Kopf verloren und manches geredet haben, was wir trotzdem niemals getan haben würden. Ich wenigstens darf von mir sagen, daß ich auch in der Not zum Advokaten gehalten hätte.“
Der Apotheker blieb stumm und ließ den Kopf gesenkt.
„… Im Zimmer des Advokaten steht seine Nichte am Fenster“, bemerkte Mancafede. Der Tabakhändler meinte:
„Er wird Trost gesucht haben im Schoß der Familie. Sogleich aber soll er sehen, daß es auch noch Freunde gibt.“
Und schon von weitem begann er hinaufzupfeifen. Die junge Amelia wandte sich ins Zimmer zurück.
„Advokat, da kommen drei Herren!“
Der Advokat zuckte im Bett mit den Schultern. Er behielt die Augen geschlossen. Die Witwe Pastecaldi sah hinaus.
„Gottlob, es sind Freunde.“
„Was denn, Freunde,“ — und Galileo Belotti zog die Brauen bis unter die Haare hinauf. „Es gibt keine Freunde mehr. Sie werden dem Advokaten sagen wollen, daß er auf die Galeere kommt.“
„Du bist gottlos. Siehst du nicht, daß der Advokat krank ist? Du würdest besser tun, auf den Platz zu gehen, zu