„Wie er sich zerwühlt hat! Er hat geweint um uns.“
Der Barbier Nonoggi bohrte sich drehend durch die Menge.
„Ich habe es euch von Anfang an gesagt, wie? daß der Advokat wieder obenauf kommen werde. Wer jetzt bei ihm in Gnade will“, — und er schnitt dem Bäcker Crepalini eine Fratze „der wende sich an mich, seinen Freund.“
Da er des Schneiders Chiaralunzi habhaft ward:
„Rasch hinauf! Woran denkt Ihr denn? Der Maestro wartet nur noch auf Euch.“
„So wird er umsonst warten,“ entgegnete der Schneider, „denn ich werde in seiner Messe nicht spielen.“
Der Barbier entsetzte sich. Der alte Zecchini griff ein.
„Tut es für mich, Chiaralunzi! Ich liebe die Musik, sie ist die Schwester des Weines.“
Alle redeten dem Schneider zu.
„Es handelt sich nicht um den Maestro, den Ihr haßt; es handelt sich um unser aller Erbauung, was Deixel.“
Die Frauen sagten:
„Es handelt sich um Don Taddeo. Wollt Ihr ihn beleidigen?“
Und sie schoben, indes vom Chor herab der Kapellmeister stumm und wild die Arme warf, den Schneider vor sich her in die Wendeltreppe. Sie hielten Wache, bis er droben war.
„Immer Ihr!“
Der Kapellmeister atmete regellos, er griff sich ans Herz.
„Ich sehe es voraus: Euretwegen wird meine Messe durchfallen. Aber dann —: ah! Wenn ich Euch vor mir habe, fühle ich, wessen ich fähig wäre.“
Der Lehrer Zampieri vor der Orgel sah in seinem Spiegel das Gesicht des Maestro zerrissen, Lohe in den blauen Augen, und wandte sich erstaunt um. Die Musiker ließen die Instrumente sinken. Der kleine alte Beamte Dotti sagte:
„Seien wir vernünftig, Maestro. Wir spielen zur Ehre Gottes.“