Page:H.M. Die kleine Stadt.djvu/347

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.


„Es werden seine Töchter sein“, wisperte hinter dem Rücken des Advokaten der Barbier Nonoggi den Weibern zu und verrenkte das Gesicht, daß sie lachten. Gleich darauf war er in einen anderen Haufen geschlüpft und wisperte etwas anderes. Plötzlich aber war auch er bei der Laube, wohin der Advokat sich zurückzog, und hielt die Hand an den Mund.

„Achtung, Herr Advokat! Die Leute denken nicht gut von Ihnen; ich sage es, weil es die Wahrheit ist. Ich selbst aber: Sie wissen zu wohl, Herr Advokat —“

„Ich kenne Euch, Nonoggi“, sagte der Advokat, drückte ihm die Hand und verschwand ins Dunkel. Der Barbier war schon drüben, am Schuppen, beim Savezzo, der ihm gewinkt hatte.

„Sollen wir beginnen? Sollen wir sagen, daß das Feuer —?“

Der Savezzo schnappte zu, daß es klappte. Er fuhr sich ins Haar; rauh brachte er hervor:

„Ich übersehe die Lage, dies ist der Augenblick: wir handeln!“

„Zurück!“ schrie vorn der Apotheker Acquistapace. „Ihr Herren, Ihr Damen, zurück! Es ist uns unmöglich, zu manövrieren.“

Die Arbeiter versuchten, mit gefüllten Wassereimern, einen Ausfall gegen die Menge. Sie wurden mit Entrüstung zurückgeschlagen.

„Das Haus wird abbrennen, wenn ihr es wollt!“ schrie Acquistapace. „Sind wir denn in Anarchie? Advokat, herbei!“

„Es gibt keinen Advokaten mehr!“ antwortete die Menge. Der Apotheker sah sich vergebens nach seinem großen Freunde um. Die Menge gab ihm Befehle.

„Steige aufs Dach und spritze von oben!“

„Als noch ein Dach da war, hätte er hinaufsteigen sollen.

339