Page:H.M. Die kleine Stadt.djvu/339

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„Die Kinder“, stöhnte der Wirt, „sind da, sie aber —“

„Au, au! O über uns! Rettet euch! —“ und die Weiber rannten, die Hände im Nacken, zurück, — indes, in einem langen Aufschrei des Volkes, der hölzerne Balkon herunterkrachte und eine hohe Flamme vom Boden aufschoß.

„Der Schuppen!“ schrie donnernd der Apotheker Acquistapace und schwang die Faust. „He, Masetti, Allebardi! Eure Spritze auf den Schuppen!“

„Ihr Komödianten,“ kommandierte der Apotheker, „und Ihr, Chiaralunzi, richtet Euren Schlauch auf das Dach, denn diese verdammten dürren Maiskolben, die darunter liegen, brennen schon … Aber ihr anderen, rettet mir den Schuppen! Sonst wird er das Haus Polli in Brand setzen, und die Stadt ist zum Teufel … Mit Macht! Öffnet ihn! Reißt ihn doch auf!“

Aber er selbst riß vergebens.

„Malandrini, den Schlüssel!“

„Gebt mir meine Frau wieder!“

„Das ist aber kein Spaß mehr!“ — und der Tabakhändler Polli brach sich Bahn. „Wie? Ich soll keine Erlaubnis haben? Aber jene haben wohl die Erlaubnis, mir mein Haus anzuzünden!“

Der Leutnant Cantinelli ließ ihn durch, so sehr schrie er. Der Herr Giocondi drang mit ein.

„Ich habe ihn versichert! Malandrini, habe ich dich versichert oder nicht? Keine vier Wochen sinds, — und das ist nun dein Dank, daß du mir abbrennst!“

„Solange es sich nicht um mein Haus handelte,“ schrie Polli, „sondern nur um deins, Malandrini, habe ich nichts gesagt. Ich habe geschlafen, bis meine Frau mich weckte. Habe ich nicht sogar beim Erdbeben geschlafen? Niemand schläft wie ich…!“

„Wenn du auch nur eine einzige Prämie bezahlt hättest!

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