seine Gliedmaßen umklammert. Die Pipistrelli schwang ihren Krückstock über dem Kapellmeister, der am Boden lag, aber die kleine Rina entriß ihr, bleich vor Zorn und Liebe, die Waffe und verscheuchte die Alte. Durch riesige Übermacht überwältigte der Mittelstand den Verräter Scarpetta. Drunten, in dem Gewirr von Beinen, kroch Coletto mit den Buben und entzog Freunden und Feinden der Freiheit den Fuß, auf den sie sich stützten.
Der Schlächter hatte sich losgerissen. Er hatte blutunterlaufene Augen und Schaum vor dem Munde. Alles, was sich schreiend umherdrehte, wich auseinander, der Schlächter überrannte Nello Gennari und den Savezzo, die weiterrangen, und er stürzte, dumpf brüllend, mit ungeheuren blutigen Fäusten auf den Advokaten Belotti los. Der Schneider Chiaralunzi war es, der sich dazwischen warf. Gleich darauf hatten die beiden jungen Leute den Schlächter eingeholt und rissen ihn im Ansturm nieder.
„Wer befreit mich von diesem Schwein?“ — und der Gevatter Achille hieb mit seinem Bauch von neuem auf seinen Konkurrenten los. Alles drehte sich wieder: da heulte der Kaufmann Mancafede auf, und nie hatte man von ihm solche Stimme gehört:
„Ich bin ermordet!“
Er hatte im Nacken ein Huhn! Die Barbiere Macola und Druso schlugen mit ihren Streichriemen blind um sich, aber die Hühner flatterten nur noch wilder im Gedränge. Coletto und die Buben scheuchten sie immer wieder hinein. Man schrie, bedeckte sich die Gesichter, stob auseinander. Galileo Belotti drehte einem Hahn den Hals um; aber da fiel mit ihrem Gegacker, lauter als das der Hennen, mit ihrem Schnabel und ihren langen Armen, die Flügel schlugen, die Hühnerlucia über ihn her. Er rettete sich mit den andern ins Café „zum heiligen Agapitus.“