„Wie sie mich liebt, die Alba!“
Ein Jubelgeschrei erhob sich. Über allen Häuptern erschien in den Händen des Gevatters Achille ein Tablett mit drei Flaschen Asti. Unbemerkt hatte der Apotheker sie bestellt. Der Herr Giocondi ließ sich von ihm einschenken und erklärte:
„Da deine Frau dich nicht mit Asti empfangen wird, ist es gut, wir trinken ihn jetzt.“
„Welch glänzendes Leben wir führen!“ rief der Advokat. „Wer das alles noch vor acht Tagen vorhergesagt hätte! Auf taghell erleuchtetem Platz stoßen wir mit schönen, prachtvoll geschmückten Frauen an, und um uns her bewegt sich eine Gesellschaft, auf die manche bedeutende Stadt stolz wäre. Unsere alten Monumente sehen sich mit Staunen verjüngt durch die Wogen des Verkehrs, die sie umfluten; das Blut pulst heftig in den Adern unserer Stadt; und wehe dem —“
Er stieß den Arm nach dem Dom aus.
„— der es wagen wollte, den Fortschritt aufzuhalten.“
Auch die andern waren in diesem festlichen Augenblick der Zuversicht, daß Don Taddeo den Eimer werde herausgeben müssen. Camuzzi allein äußerte Zweifel. Der Mittelstand sei unzufrieden, er drohe die Reihen der klerikalen Opposition zu verstärken. In all dem Glanz erweitere sich, setzte der Sekretär hinzu, ein dunkler Fleck. Niemand hörte auf ihn; der Apotheker schwenkte sein Glas vor der Primadonna.
„Es lebe die ,Arme Tonietta‘! Ich glaubte immer, solch einen Tag würde ich nicht wieder sehen; denn dies ist ein Tag wie zu Zeiten Garibaldis. Der Advokat hat recht: wir sind hier in einer kleinen Stadt, aber was für große Dinge erleben wir!“
Man trank einander zu; man trank den Pächtern nebenan zu. Galileo Belotti und der Baron Torroni kamen mit ihren Gläsern und forderten die Damen auf, auch ihnen und ihrer