Page:H.M. Die Tote und andere Novellen.djvu/70

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klang wie ein letztes Mal. Dann gab sie die Karten mit ihren Händen, von denen Duft wehte. „Du schwindelst wohl?“ sagte sie heiter, da er gewann; und langsam, mit verlorener Miene in die Lampe starrend: „Ach nein. Am schwersten wird man die Anständigkeit los.“

Künftig zeigte er sich noch seltener, er durfte nicht länger sich dazwischendrängen in den Lebenskampf, dem er sie nicht hatte entheben können. Was sie fortan erlebte, gehörte nur ihr — und wohl noch einem, aber nicht ihm. Sein waren die Angst, die Sehnsucht und der Zorn, dies gehetzte Herz, das anbetete und verwünschte in einem. Er wußte gleichwohl immer, was vorging; ihm schrien es Dinge zu, die kaum waren, ein Hauch in der Luft, ein Schatten in zwei Augen. Er kannte den Mann — hatte ihn nie mit ihr gesehen, war ihm unbekannt, und stand doch unter einem Haustor, um ihm entgegen-

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