Page:H.M. Die Tote und andere Novellen.djvu/68

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mehr weiter führte, und daß er selbst, nur er die Schuld daran trug. Er hatte eine Prinzessin bei sich aufgezogen und zeigte sich nun unfähig, die Mittel zu beschaffen für ihre Hofhaltung. Seine Ersparnisse, die bisher ihre Toiletten bezahlt hatten, waren schon dahin; was nun? Sie wartete, und die Jahre vergingen, die ihre Jugend waren. Er stahl sie ihr, er war ihr Feind! Einst bekam er im Geschäft eine unerhört große Summe in die Hand und behielt sie eine Nacht lang, obwohl sie schon abends wäre abzuliefern gewesen. Es war die Nacht, in der er mehrmals starb und mehrmals lebte wie noch nie. Als es Morgen ward, war er dem Abgrund entronnen, und was er fühlte, war Erbitterung gegen sie, die Gläubigerin, die ihn so schwer bedrängte. Er wolle sie einem braven Manne geben, beschloß er hart — aber wie flehentlich bat sein Herz

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