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Page:H.M. Die Ehrgeizige.djvu/21

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Zeitung genötigt gewesen, ihm ihre Spalten zu öffnen, als der Stimme der Jugend.

Er erlangte mit Mühe die Erlaubnis, ihr seine Freunde vorzustellen, mußte aber sofort bemerken, daß mehrere, die schon über Verbindungen verfügten, besser behandelt wurden als er. Eines Abends erschien sie nicht, und auch einer der jungen Leute blieb fort. Am nächsten Tage erwartete Savezzo sie auf der Straße, um ihr eine Szene zu machen. Sie antwortete, sie sei gestern nicht gekommen, weil sie Gelegenheit gehabt habe, eine ihr wichtige Persönlichkeit kennen zu lernen: den Sekretär des Abgeordneten Malfigi. Auch eine Ehre, meinte Savezzo: der Sekretär eines ausgesogenen Lebemannes und erledigten Politikers, den schon keine Frau mehr plündere und kein Finanzmann mehr besteche. Er selbst, Savezzo, habe ihn längst gebrandmarkt. Eine überlebte Figur, nur noch vorhanden, weil die Provinz fortfahre, an die alten Größen zu glauben. Frau Camuzzi antwortete darauf nicht, und Savezzo, der ihr nachspürte, hatte noch oft die schlimmste Eifersucht zu leiden. Denn sie erhörte ihre jungen Kameraden dafür, daß sie sie in eine Gesellschaft einführten, oder nur für eine nützliche Auskunft, an Tagen der Not sogar, um essen zu können. Sie machte ihre härteste Zeit durch. Savezzo knirschte, weil

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