Page:H.M. Die Armen.djvu/82

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chen war Leni, seine Schwester; dies verschwieg er. Er fühlte: das versteht so einer nicht.

Leni ging mit dem Techniker, der Bruder hatte es ruhig dahin kommen gesehen. Der Techniker war ein Arbeiter und doch mehr. Wollen wir, daß er sie heiratet? Nun also. Auch Thilde hatte hören müssen. Jetzt freilich hatte Balrich sie satt. So konnte es enden.

Er gab sich Mühe, zurückzubleiben, aber der junge Buck drängte gewaltig den beiden entgegen. Er sagte: „Das ist einmal ein Mädel!“ und tat mutig. Als sie sich aber endlich begegneten, griff er so ungeschickt nach seiner Mütze, daß er sie herunterwarf. Dennoch grüßte Leni ihn mit ihren Goldaugen, und erst nachher lachte sie. Hans, trotz seiner Scham, wollte ihr nach, der Techniker indessen hatte sich wohl mit ihr in die Büsche geschlagen; man fand sie nicht, soviel Staub und Kohlenruß man aufstöberte im Arbeiterwald. Erst am Teich — er war braun von Schmutz, einige badeten, drei Paare ruderten, — in einem wackelnden Kahn, da fand er sie. Aus dem Kahn schöpfte sie, das Kleid gerafft, Wasser und bespritzte damit den Techniker. Bleich und schweigend kehrte der Knabe um.

Beim Arbeiterhaus A wollte er Balrich durchaus nach rechts und auf die Landstraße lenken. Was Arbeit, was Essen! Etwas war noch zu sagen. Bal-

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