Page:H.M. Die Armen.djvu/47

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„Ein Schuldschein, zwischen alten Kriegskameraden und Fechtbrüdern? Habt ihr das erlebt?“

Da sie nicht begriffen, erzählte er nochmals das Ganze, begegnete auch ihren Einwänden und schwor, noch immer sei sein Geld ihm geschuldet. Warum er es nicht zurückgefordert habe? Als er wiederkam nach mehreren Jahren, war es nicht mehr da. Vielmehr, es steckte im Geschäft.

„Es steckte im Geschäft? Kannst du das beweisen?“

„Ob ich es kann! Der alte Heßling hat mich doch bei der Hand genommen in seinem Kontor in Gausenfeld und hat mir alles vorgerechnet.“

Balrich sagte, grabenden Blickes:

„Gausenfeld hat dem alten Heßling nie gehört. Seine Fabrik stand in der Meisestraße.“

Gellert ward wild.

„Meisestraße oder Gausenfeld, ich sehe ihn noch an seinem Pult beim Fenster, er kratzte sich hinter dem Ohr und rechnete. Ich sollte nur warten, bald würde ich anfangen, mit zu verdienen.“

„Du siehst ihn. Hast du sonst keinen Beweis?“

„Daß er auf seinem Pult einen Tintenwischer hatte, und der war ein Mohrenkopf.“

Dinkl fragte ernsthaft:

„Wielange ist das nun her?“

„Auf den Schlag vierzig Jahre!“ schrie Gellert.

„Das ist Zeit genug,“ sagte Dinkl. „Inzwischen

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