Jump to content

Page:H.M. Die Armen.djvu/284

From Wikisource
This page has been proofread.

wundeten; dann ging er hinüber nach der Brandstätte. In den Trümmern bewegte sich nur der Rauch; er sah umher. Die Nacht des Aufruhrs hob sich von diesen Trümmern, dieser Leere, — die Streikenden versteckt, fortgekrochen auch Dinkls, aber Klinkorum dahinten stand mit den Armen kreisend als leere Windmühle vor all dem Seinen. Balrich ließ ihn laut in die Luft plappern, er suchte in den Bäumen an der Straße nach einem Versteck.

Hinaufsteigend in die Krone, erkannte er sie. Dies der Ast, an dem er einst sich erhängen wollte. So hatte es angefangen, und hierher führte es zurück. Was dazwischen lag, war Kampf, Prüfung, Erliegen und Aufstehn, Kampf bis aufs Messer und bis zum bittern Ende. Du hast es vorausgesehen damals, Armer, das Ende sei die Verzweiflung. Wärest du doch gegangen, schon damals! Jetzt ist es schwer; das ganze Leben, das du erlittest seitdem, tobt jetzt in dir und sträubt sich gegen den Griff deiner Hand. Stirbst du, muß es im Kampf sein, und der Feind muß mit!

Er spähte durch die kahlen Zweige. Damals wogten die Kronen und entsandten den lauen Duft ihrer Blüten. Der Verzweifelte fühlte: „Mir duften sie nie mehr. Ich soll es nie wieder warm haben, nie wieder satt sein, kein Weib mehr lieben.“

280