Page:H.M. Die Armen.djvu/246

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ohne Monokel, mit einem dummen Gesicht, und sein Gang sah aus wie stotternd vor Verlegenheit. Dies war der Moment! Balrich tat einen Gleitschritt, unvorhergesehen stand er vor ihm.

„Sie haben mich erwartet,“ sagte er rauh. „Früher oder später. Jetzt bin ich da und fordere. Heiraten Sie meine Schwester!“

Horst Heßling lächelte schlaff, als sagte er: „Hätte ich sonst keine Sorgen!“ Dann gab er sich einen Ruck, sogar nach dem Monokel faßte er und bemerkte: „Komisch, das müßte doch ihr selbst einfallen.“

„Oder Ihnen,“ sagte Balrich. „Denn Sie haben die Schuld.“ Er ließ sich nicht unterbrechen. „Nur Sie! — obwohl sie schon vorher nicht mehr unschuldig war. Ein Reicher kann keine Unschuld verlangen. Aber was ihr geschieht und was immer aus ihr wird, kommt alles auf Sie; denn Sie —“

Die gekrampften Fäuste hob er bis unter das Gesicht des Andern.

„— sind der, den sie liebt.“

Horst Heßling fuhr zurück. „Sie sind außer sich,“ sagte er und wollte weiter. Balrich, ihm nach mit einem Sprung, warf ihn an den Schultern herum. Horst Heßling war plötzlich tiefrot, den Angreifer stieß er fort.

„Achtung! Hier ist mein Stockdegen;“ — und er zog ihn. „Ich bin in Notwehr.“

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