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Page:H.M. Die Armen.djvu/153

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V

Das Richtfest

Er arbeitete so sehr, daß er nicht merkte, was Festliches im Werk war. Haus C, der Schrecken Klinkorums, war unter Dach und sollte gerichtet werden. Ein Septembersonntag stand bevor mit Freibier und Musik, Tanz, Aufzügen, Rausch. Balrich sah den glücklich Erwartenden nach, den Mädchen und Frauen, die ihren Putz besprachen, den Liebespaaren, erfüllt vom Vorgeschmack ihres Glückes, — und ihn bewegte ein Mitleid, mächtiger sogar als sein Zorn. Er konnte ihnen sagen: „Belügt euch nicht! Ihr wißt doch, ein Almosen wirft er euch hin, den Bettelpfennig eines sorglosen Tages für all euer lebenslanges Leiden, damit ihr es weiter leidet, lebenslang.“ Aber er schwieg, kaufte der armen Thilde, die ihm nachschlich und freilich mehr hoffte als dies, ein neues Tuch, und für seine Schwester Leni ein Paar Schuhe, bronzefarbene Tanzschuhe, mit Stöckeln wie für eine Fee.

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