Page:H.M. Diana.djvu/75

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diesen östlichen Menschen genannt, und es war, als wenn die Kinder des Westens Geschichten lauschten von Tausend und einer Nacht. Und kaum von einer Pariser Reise heimgekehrt, dachten zur Bezahlung der nächsten diese Damen an ersparte Mittagsessen und nicht erneuerte Unterkleidung, diese Kavaliere an Totalisator und Baccarattische, diese Fürsten an das Volk.

Prinzessin Fatme hob mit der Anstrengung eines Athleten ihr schweres Bein auf einen Stuhl und lud jedermann ein, sich zu überzeugen, daß ihr weicher Lederschuh sich bis dicht unters Knie um die Wade schmiege. „Das ist Paris,“ sagte sie andächtig. Um wieder den Boden zu erreichen, hing sie sich voll und lastend um die Schulter des Thronfolgers, der neugierig über sie gebeugt stand. Er entwand sich, halb erstickt, der schönen Frau. Er führte das Taschentuch an die Stirn und murmelte unsicher, mit einem schiefen Blick auf von Hinnerich:

„I mag ka Weib.“

Noch stark angegriffen, schrie er mit gewaltsamer Munterkeit:

„Frau Herzogin, was sagen Sie denn zu unserer Fatme? Ist sie nicht ein lieber Schueck?“

Sie reichte der Türkin die Hand.

„Gnädige Frau, von allen Meinungen, die vorhin geäußert sind, hat mir Ihre am besten gefallen. Sie war echt.“

„Hoheit ist zu freundlich,“ erwiderte Fatme mit süßem Kinderlächeln. Phili flüsterte.

„Na, die andern haben schon strohdumm daher-

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