Page:H.M. Diana.djvu/72

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„O! O!“ machten die Damen Paliojoulai und Tintinovitsch, und in ihren Seufzern mischten sich Grauen und Verlangen.

„Sie drängten sich und schrieen wie Schweine auf einem zu engen Fleischerwagen, wenn eines nach dem andern vom Fleischer herabgeholt wird.“

Die Prinzessin lächelte nachsichtig.

„Nein, du Gute, das würde bei uns doch zu viel Anstoß erregen.“

Von Hinnerich trat geräuschvoll von einem Fuß auf den andern.

„Leider!“ schrie er plötzlich, dunkelrot im Gesicht. Der preußische Major war begeistert von der Anekdote der Haremsdame.

„Es bleibt bei den Suppen und den wollenen Westen,“ so entschied Friederike von Schweden.

„Nicht wahr, meine liebe Herzogin von Assy, Sie übernehmen bei einem meiner guten Werke den Ehrenvorsitz. Sie interessieren sich doch auch für die Lösung der socialen Frage.“

„Königliche Hoheit, ich habe noch nicht daran gedacht. Möglichenfalls fällt es mir einmal ein…“

Man erstaunte auf allen Seiten.

„Aber warum geben Hoheit sich alsdann mit dem Pavic ab?“

„Warum waren Sie drüben bei den Morlaken?“

„Zweimal schon?“

„Weil ich mich langweilte,“ erklärte die Herzogin. „Da dachte ich an das Volk. Denn das Sonderbarste, was ich im Leben kennen gelernt habe, ist das Volk.

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