Page:H.M. Diana.djvu/37

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daß das Leben zu zweien ihr zur Gewohnheit geworden sei. Da sagte er:

„Wissen Sie, daß ich fünf Wochen hier bin? Ich muß einmal wieder nach meinen Freunden sehen.“

„Wo denn?“

„In Paris, in Wien, überall.“

„Ah!“

„Bedauern Sie ’s, Violante?“

„Nun —“

„Sie können ja mitkommen, wenn Sie Lust haben.“

„Habe ich Lust?“ fragte sie sich.

„Wenn der See noch wäre wie früher, hätte ich gar keinen Grund, fortzugehen; aber so…“

Sie dachte an Pierluigis nächtlichen Besuch, seine einladende Verbeugung und das liebliche Lächeln der Dame.

„Muß ich euch nun ganz verlassen?“ meinte sie im stillen, tiefernst geworden.

„Als meine Frau?“ setzte der Herzog ruhig hinzu.

„Als Ihre … Warum denn?“

„Weil es das einfachste ist.“

„Nun, dann…“

Unvermittelt fing sie zu lachen an. Die Werbung war genehmigt.

∗             ∗

Den Winter des Trauerjahres verbrachten sie in Cannes, streng zurückgezogen in eine Villa, die hinter Lorbeermauern und dichten Rosenhecken hervorscheinend, in dem Vorübergehenden Ahnungen erregte von ver-

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