Page:H.M. Diana.djvu/332

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Innern zu treffen? Mir scheint, ich habe ihn überschätzt. Oder will er mir äußerliche Schwierigkeiten bereiten? Dazu müßte er in die Zukunft fliegen können, der arme, langsame Denker, der sich noch immer bei einem seit so und so viel Jahren leer stehenden Sofa aufhält, und müßte gewisse Statuen von ihren Sockeln in das langsame Wasser stoßen, in dem sie ihre dunkel glänzenden Glieder betrachten. Die Statuen…!“

Sie träumte.

„Sie werden mich nie beleidigen durch Gier und Niedrigkeit. Sie verlangen nichts, als daß ich sie liebe, um mir alles zu geben, was sie sind. Sie vergreifen sich nicht an mir. So schwer ihre bronzenen Arme sind, ich werde sie nie zu fühlen bekommen. Ich werde frei bleiben und den Centauren fremd am Horne führen…“

Plötzlich meinte sie, den Thürvorhang rauschen zu hören. Sie fühlte einen Eindringling in der tiefen und weiten Dämmerung. Dahinten drückte sich ein breiter, dunkler Körper die Wand entlang.

„Wer ist da?“ fragte sie.

Eine verschleierte Stimme antwortete „Ich“ und räusperte sich:

„Pavic.“

„Was wollen Sie?“

Pavic trat aus dem Schatten heraus. Er ermannte sich und sagte mit Schwung:

„Es ist geschehen, Frau Herzogin.“

„Was?“

„Der Verbrecher ist gerichtet.“

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