Page:H.M. Diana.djvu/33

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.


„Wer hat Ihnen denn erlaubt, meinen See zu beschmutzen! Wie sind Sie widerwärtig!“

Am Ufer lachte jemand, sie bemerkte ihren Vater.

„Fahr’ nur fort,“ sagte er, „sie versteht kein Französisch.“

„Wie sind Sie widerwärtig!“

„Italienisch und deutsch versteht die Mama auch nicht.“

„Es ist gewiß eine Wilde.“

„Sei artig und begrüße deinen Vater.“

Das junge Mädchen gehorchte.

„Die Mama wünschte zu baden,“ erklärte Graf Assy, „sie ist ungemein sauberkeitsliebend, es ist eine Holländerin. Ich komme nämlich aus Holland, meine Liebe, und wenn du deinen Vater gut behandelst, nimmt er dich einmal mit dorthin.“

Sie widersetzte sich entrüstet:

„In ein Land, wo es solche … solche … Damen giebt? Niemals!“

„Bestimmt?“

Er nahm freundschaftlich ihren Arm. Die Holländerin war ans Ufer gestiegen, sie hatte sich notdürftig bekleidet und kam herbei, schnaufend, mit wogendem Busen und zärtlicher Miene.

„O das füße Kind!“ rief sie. „Darf ich sie küssen?“

Violante ahnte, was jene vor hatte. Ein jäher Ekel beraubte sie des Atems; sie riß sich los, mit wahrer Kinderangst rannte sie und rannte. „Was

17