Page:H.M. Diana.djvu/294

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diesen Raum für leer. Die Wand, an der meine Skizzen hingen, hat Perikles mit dem Scheusal angefüllt, das ihm das Ideal bedeutet. Meine Entwürfe sind fort, glauben Sie. Ja, aber ihre Geister sind dageblieben, wirre Phantome, die mich unablässig peinigen: sie wollen, ich soll ihnen zum Leben verhelfen. Kann ich’s denn noch?“

„Man sollte die Skizzen zurückkaufen,“ meinte die Herzogin. Der Maler zuckte die Achseln, die Blà erklärte:

„Der Jude, der sie kaufte, hat sie sofort an alle fliegenden Händler in ganz Rom ausgestreut. Für zwei Soldi wird Herr Jakobus sie fortgegeben haben, für einen Franken das Stück erwerben sie die billigen Kunstfreunde. Solche Originalzeichnungen sind riefig beliebt bei den Fremden.“

„Übrigens habe ich Ihnen einen andern Vorschlag zu machen,“ versetzte die Herzogin. „Ich suche gute Kopieen. Kopieren Sie, Herr Jakobus, doch nach Ihrem Belieben die Meisterwerke, die Sie reizen, und überlassen Sie mir alle Ihre Arbeiten gegen ein festes Jahresgehalt.“

Wieder horchten alle auf. Jakobus öffnete den Mund, aber die Herzogin unterbrach ihn.

„Vice, ist es dir recht, so gehen wir.“

An der Thür gab sie ihm ihre Karte; er fah sie nicht an. Er zog sich steif zurück.

„Sie kommen gelegentlich zu mir, hoffentlich einigen wir uns und fchließen einen förmlichen Vertrag.“

Bei diesem Worte dachte sie an Della Pergola.

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