Page:H.M. Diana.djvu/218

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einer meiner Verehrer sein neugeborenes Töchterchen Papiria genannt.“

„Allerdings habe ich ihn darauf gebracht,“ setzte er hinzu, da er die Wirkung auf den Gesichtern sah. Er trank mit krankhafter Begierde die Teilnahme von den Mienen, ohne es zu beachten, wenn sie höhnisch war. Und er jagte eine Anekdote der andern nach, aus Furcht, man möge ihn unterbrechen.“

„Alle beten Euere Hoheit an!“ rief er, da die Herzogin ihm unaufmerksam schien; und mit verzweifelter Selbstüberwindung:

„Beinahe noch mehr als mich! Die Gestalt der Herzogin von Assy ragt diesen Armen, die für sie leiden, bereits in eine Sagenwelt hinein. Sie meinen, sie sitze irgendwo in Rom in einem Turm gefangen. Ihr schwarzes Haar hänge ans dem Gitterfenster bis auf die Straße. Wenn der Papst vorbeigehe, so speie er darauf.“

„O!“ machte die Blà, ängstlich fast vor Entzücken. Lilian richtete ihr blasses Antlitz schnell auf die Herzogin, in das frische ihrer kleinen Schwester trat zum erstenmal etwas wie Nachdenklichkeit, und ihre Mutter glotzte gänzlich verdummt darein. San Bacco ging, geärgert durch all das nutzlose Gerede, im Hintergrunde anf und ab; er blieb plötzlich stehen und bemerkte:

„Das, was Sie da sagen, ist einmal schön.“

„Man könnte das Bild in einen Stein schneiden,“ meinte der Kardinal. „Es ist recht kurios; ich will Seiner Heiligkeit davon erzählen.“

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