Page:H.M. Diana.djvu/188

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Marsala wird vor Ihren Fahnen hergehen, als ein Schicksal, dem alle sich beugen. Sie siegen … und wir … wir…“

Er ließ seinen glücklichen Blick unter den Damen kreisen. Es lag ihm fern, sein Organ anzustrengen. Nur ganz oberflächlich spielte er mit dem ausschweifenden Gefühl, das in des Tribunen Stimme sich überschlagen hatte, und ließ ruhigen Mutes merken, es sei ein Spiel. „Ich führe mich Ihnen vor,“ fchien er zu sagen. „Meine Damen, ist das nicht genug?“

Die Herzogin erlaubte ihm mit seinen Wohlklängen sertig zu werden; sie fand ihn angenehm vor Augen zu haben. „Er ist ein wohlgeratener Mensch,“ dachte sie, „und hat recht, wenn er mit sich zufrieden ist.“ Wegen des Planes, den man ihr vortrug, hatte sie keine Bedenken. Sie fragte achselzuckend die Blà um Rat. Doch ihre Freundin kam nicht los von Piselli. Sie sah aus, als verursache sein Anblick ihr einen körperlichen Schmerz, der sie beselige.

Aber die Cucuru brach los; ihre Stirn war schon lange gerötet.

„Hört ihr endlich auf mit eurem Unsinn? Mit euren tausend lächerlichen roten Hemden wollt ihr ein Königreich erobern, das Soldaten hat? Ihr meint wohl, es gehe überall wie in Neapel: alle Welt bestochen und alles im voraus abgemacht, Kanonen mit Blumen gefüllt und mit Knallbonbons, und von den Mauern reichen schöne Mädchen den Stürmenden die Hände. Nicht wahr, so denkt ihr’s euch. So denkt ein Narr wie San Bacco sich das Leben. Auch einer,

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