Page:H.M. Diana.djvu/178

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habe ihre Unternehmungen romantisch, also falsch begonnen. Es gelte nun, sie nüchternen Sinnes fortzuführen. Die Kirche sei wesentlich praktisch, überstürzte Wagnisse lehne sie ab. Der Tropfen Öl, der jeden Sonntag von der Kanzel fließe, der bereite ein fernes, doch sicheres Feuerbad vor.

„Noch besser, es wird alles milde und unvermerkt verlaufen. Ich wundere mich, daß es Euerer Hoheit bisher entgehen konnte, wie unwiderstehlich die Teilnahme der niederen Geistlichkeit Ihre Sache machen muß. Das Volk ist mit kleinen Abbaten durchsetzt, es sind seine Söhne, Brüder, Vettern und Schwäger. Jede größere Familie hat einen, und ordnet sich ihm unter bei allem was nicht Ernte oder Vieh ist. Überlassen Sie uns die Propaganda, Frau Herzogin, und nach einigen Jahren wird der Wille Ihres Volkes so klar sein und so zwingend, daß der jetzige Monarch den vom Marquis San Bacco erwähnten Reisesack ungebeten wieder zur Hand nimmt.“

Schließlich erklärte sie sich mit allem einverstanden.

„Es erübrigt nur, uns über unsere Forderungen zu einigen. Ich brauche gegen meine Feinde die Hilfe der Kirche. Und Sie, was brauchen Sie.“

Er sah aus, als wüßte er nichts.

„Ihre Bekehrung, Hoheit … wäre zu schön gewesen,“ fügte er rasch hinzu, angesichts ihres spöttischen Blickes.

„Wir würden uns begnügen mit der des Baron Nustschuk.“

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