Page:H.M. Diana.djvu/168

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und Gemmen anschaut? Mit tief beunruhigter Liebe, nicht wahr, und fast mit Neid.“

„Mit Neid?“

„Weil sie ihn überleben werden.“

Nach einer Pause setzte die Blà, etwas leiser, hinzu:

„Schließlich ist er von uns allen, die heute abend beisammen waren, doch vielleicht der einzige, den man glücklich nennen kann.“

„Sie vergessen Vinon Cucuru?“ meinte die Herzogin.

„O, Vinon: ein Mädel, ahnungslos und hochgemut. Bei Tische, in der Pension zu sechs Lire, wo die fürstliche Familie Cucuru der Reklame wegen für fünf Lire wohnen darf, macht sie sich lustig über die Deutschen.“

„Aber San Bacco?“

„Ganz glücklich ist er wahrscheinlich nur bei den parlamentarischen Duellen, von denen er allerdings jährlich zwei oder drei hat. Seine geredete Begeisterung, die Sie kennen, dient ihm nur als Ersatz für die gehauene und gestochene. Zwar liebt er die hohen Ideen und glaubt an sie, denn er ist ja Christ und Ritter. Aber sie müssen ihm auch die Berechtigung geben zu Handlungen, denen es einigermaßen an … wie soll ich sagen, an bürgerlicher Solidität gebricht,“

„Er ist arm. Wie lebt er eigentlich?“

„Er lebt von Freiheit und Patriotismus. Da er sein Vermögen dem Lande geschenkt hat, so hält er jeden Landsmann für seinen Schuldner. Seit Jahren

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