Page:H.M. Diana.djvu/156

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einen zahlungsunfähig gewordenen Kunden. Sie selbst fragte plötzlich:

„Der Staat konfisziert meine Domänen? Das soll heißen, Nikolaus nimmt sie mir weg?“

Pavic antwortete düster:

„Ja.“

„Ah, Nikolaus … und Friederike und … Phili,“ sagte sie vor sich hin. Das Vernommene erregte ihr tiefstes Staunen. Es kam ihr keineswegs wie ein Unheil zum Bewußtsein, das sie betroffen hätte; ohne an seine Folgen zu denken, sah sie nur den Akt vor Augen. Der König Nikolaus vollzog in einer Regung väterlicher Unzufriedenheit die gewichtige Urkunde. Friederike stand spitz und entschieden daneben, Phili ganz begossen. Die armen Leute, um ihrem Gegner nahe zu kommen, erfanden sie nichts weiter, als ihm sein Geld zu stehlen. Auch Rustschuk wäre darauf verfallen! Plötzlich hörte sie dicht an ihrem Ohr die Hontessa Blà:

„Nicht wahr, Hoheit, die Sache hat etwas Groteskes?“

„Etwas … Woher wissen Sie?“

Sie sah überrascht auf.

„Ganz recht, ich finde dasselbe. Aber sagen Sie, woher wissen Sie?“

„Aus den Bildnissen der dalmatinischen Herrschaften. Sie haben etwas so streng, — wie soll ich sagen, so streng Bürgerliches. Sie müssen überaus sittenrein sein und werden, was sie Ihnen, Hoheit, nun zufügen, sicherlich nicht gern thun. Der König

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