Page:H.M. Diana.djvu/139

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Herzogin fühlte sich voll Zuversicht, fast glücklich. Sie meinte, von diesem zufälligen Orte, dessen Tagesbild sie nicht kannte, an den eine Stunde der Nacht, der Flucht, des gehobenen Empfindens sie getragen hatte, nehme sie Freunde mit. Sie gedachte des Knaben mit silberner Ampel:

„Du gehst vor uns her. Aber wer ist die andere?“

 

IV

 

Die Einwohner von Palestrina liefen hinunter auf die alte Straße, die ihre Bergstadt mit Rom verbindet. Es trieb sie an, von weitem auszuschauen nach dem Kardinal. Endlich sollte er Besitz ergreifen von dieser suburbanen Diözese, die der neue Papst ihm verliehen hatte. Er trug einen deutschen Namen, den keiner behalten konnte.

Der schwarze Wagen rollte schwerfällig herbei; aus den Gärten, den Abhang hinauf, winkten ihm Tücher und grüßten ihn Kränze. Er schlich, vom Volke umringt, das Hoch schrie, mühsam den steilen Platanengang hinan, und er rasselte auf den geschmückten Platz. Böllerschüsse krachten; da sah man einen noch jungen Mann aussteigen. Wo war sein rotes Käppchen und wo die Scharlachstreifen an seinem Kleide? Die Gemeinde schwieg enttäuscht. Aber sie wartete auf Feuerwerk, Konzert und Lotto. Darum fand sie sich darein,

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