Page:H.M. Diana.djvu/131

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als Helden, nur sie that es niemals mehr, seit ich damals … nicht starb. Ah! Jetzt bin ich gerächt! Zu mir wird sie sich flüchten in der Fremde, unter den Verächtern. Denn sie werden sie, die Gestürzte, verachten … Wer weiß, vielleicht lernt sie die Armut kennen…“

Pavic begann, damit sie ihm gehören könne, für seine Herrin das äußerste Elend herbeizusehnen.

Plötzlich meinte er sie rufen zu hören. Er sprang, mit der Eile seines schlechten Gewissens, von seinem Sitze auf, stolperte über eine Kette und schlug hin, die Beine in der Luft. Sein rechter Fuß stieß heftig gegen den am Bootrand schlummernden Knaben. Pavic raffte sich entsetzt vom Boden auf: das Kind war verschwunden. Der Vater wollte es nicht glauben, er tastete, auf den Knieen rutschend, in der Dunkelheit umher. Dann richtete er sich steif empor und stieß einen rauhen Schrei aus. Der Schiffer lief herbei, er reffte die Segel. Sie ruderten gemeinsam zurück und suchten. Sie ließen Laternen über Bord; die blutigen Lichter glitten die Wand hinab und herauf, wie rotgeweinte Augen, die nichts fanden.

Die Herzogin fagte ihm kein Wort. Er schlich zurück hinter das wieder aufgespannte Segel. Die Luft der Mainacht trug ihr seine zerrissenen Klagelaute zu, und sie wußte nicht, wovon es sie jetzt fröstelte, vom Winde oder von seinem Schluchzen. Sie hatte nur einen leichten Ballumhang über den nackten Schultern. Der Morlak, der die Barke lenkte, legte ihr

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