Page:H.M. Diana.djvu/111

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Alten. Es war der Vater eines dort unten erschlagenen Kriegers, er sah noch nichts vor den Thronen, die Pavic’ Rede ihm in die Augen getrieben hatte. Er schien verloren. Pavic beschwor, die Hände ringend, laut seine Angreifer. Aber er verstand, was die blaß zu ihm erhobenen Gesichter von ihm verlangten. „Rette den Alten!“ stand auf allen. Er fuhr zurück: sein Blick hatte den der Herzogin getroffen. Sie lehnte in ihrem Fensterrahmen und sah ihn starr an. Sie öffnete den Mund und schrie Worte, die in einem Angstrnf des Volkes untergingen. Pavic kannte dennoch jedes von ihnen: „Spring’ hinab! Decke den Alten!“ so befahl sie. Der Alte lag schon am Boden, mit etwas Blut auf dem zerrissenen Hemd. Pavic, leichenfahl, griff sich ans Herz. Dann drang eine jähe Purpurröte durch seine zarte Haut. Hastig kletterte er von seinem Piedestal, erfaßte den Knaben, der hinter ihm an der Säule kauerte, und verschwand im Portal des Palais Assy.

Rustschuk ward, inmitten einer Rotte Zuschauer, von zwei grinsenden Unteroffizieren festgehalten. Sein Bauch schlotterte; er wies mit peinvoll zappelnden Gliedern, den hohen Hut im Nacken, auf den vorübereilenden Tribunen, plappernd in übermäßiger Angst:

„Der dort hat alles alleine gethan, glauben Sie mir doch, meine Herren! Ich bin ein schlichter Kaufmann … Überhaupt habe ich mit der Dame gar nichts zu thun!“

Pavic stieg langsam, gesenkten Hauptes die Treppe

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