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Wie eine Welle
Wie eine Welle, die von Schaum gekränzt
Aus blauer Flut voll Verlangen reckt
Und müd und schön im großen Meer erglänzt—
Wie eine Wolke, die im leisen Wind
Hinsegelnd aller Pilger Sehnsucht weckt
Und blaß und silbern in den Tag verrinnt—
Und wie ein Lied am heißen Straßenrand
Fremdtönig klingt mit wunderlichem Reim
Und wir das Herz entführt weit über Land—
So weht mein Leben flüchtig durch die Zeit,
Ist bald vertönt und mündet doch geheim
Ins Reich der Sehnsucht und der Ewigkeit.