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Bornemann: Plattdeutsche Gedichte/Hochzeits-Schwank

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[053]
(Bei Überreichung einer mit Kinderzeugen ausgestatteten Puppe zum Brautgeschenk.)

Ick bin — mit Ehren antomellen —
De  Wiesemutter von Queerfellen:
Wo Bruutlüd sind tosamm gedoahn,
Doa mütt en noah de Kundschaft goahn.
Von Herzen will ick groateleeren
Un nebenbie mie rekumdeeren,
Wenn moal knick! knack! — de Ümstän sin,
Dät ick de Klapperstork denn bin.

   Ick weet mien Werk in Ehr und Züchten
Bie Riek un Arm woll uttorichten:
Kiekt moal to'r Prob düt  Balg hier an —
Oft woll wat schmukkers geben kann?
De  Windeln, mit Verlöwf to seggen,
Weet keener schicklicher to leggen,
Dät sitt nich schlapp, dät sitt nich prall,
Un doch so schnikker un so drall.

   De  Klöäterbüß — mütt kling'n un knarren,
Föngt moal dät Böölken an to quarren,
[054]Dät Böölken werd in aller Hill,
Von dät Geklöäter müskenstill.
Un wassen äm de Tän' to'm Knabbern,
Denn mütt et an den Stäl broav schnabbern;
So schüren sick de Bieters rut:
Dät merk se hübsch sick Junfer Bruut.

   Herr Brütgam! — äm will ick bedüden
He sall sien Muster hiernoah schnieden:
Doa denk he dran bie Dag un Nacht —
Dät Balg is doarüm mitgebracht.
Kümmt denn en Böölken antowakkeln,
Denn will'n wie goar nich lang erst fakkeln,
Wie schnörent in düt  Wikkelband,
De  Klöäter krigt et in de Hand.

   Un wenn de Windeln nich mehr passen,
Un't Böölken is herangewassen:
Denn lett he't jakkeln unbeschwert
Un singt: hopp! hopp! — mien Rüterpäerd!
Un fängt dät Böölken an to lopen
Un hört he sick Herzvoader ropen:
Denn werd dät Oog' äm öäber goahn,
Un tack! tick! tack! — sien Herze schloan.