Allgemeines plattdeutsches Volksbuch/Sprüchwührde (s. auch S. 23, 75, 81, 103, 135, 184)

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<-- Dei Kinner von Hameln Allgemeines plattdeutsches Volksbuch Gaude Nacht. Von Theodor Storm -->

Sprüchwührde.

Aller Anfang ist schwer, seggt dei Deiw, un stehlt tauirst 'nen Amboß. —

Wenn einer Vörspann hebben will, so mütt hei anspannt hebben. —

Dat kost't ok Bein, wenn'n up'n Stock ritt. —

Da bring ick't, seggt Hans, un föllt damit na dei Dör rinn. —

Ward di dei Tid tau lang, so nimm's dubbelt. —

Sie in dei Pann, dat gifft woll Kauken, äwest kein Küken. —

Oll Lüd seihn am besten in dei Jiern. —

Ei is'n Ei, seggt dei Köster, un langt na't Gausei. —

Drei Arwten in dei Pahl maken mihr Lärm, as wenn sei vull is. —

Wo man ett, da gah ran, wo man Geld tellt, da gah van. —

Man drinkt woll mit all Mann ut ein Fatt, äwest nich ut ein Kann. —

Hei is so eigen as Hans Fink, dei füll an'n Galgen un woll «ich. —

Ellernholt un rodes Haar sünd up gauden Borren lar. —

Dat geiht em, wie den Esel, dei twei Herren har: Ein meint ümmer, dei Anner har em all sauret. —

Man röppt den Esel nich anners tau Hof, as wenn hei Säck dragen sall. —

Wenn's ok all in'n Sod sprüngen, — dedst du naspringen?! —

Man nich ängstlich, seggt dei Has tum Regenworm, da fret hei em up. —

Den Fulen geföllt kein Holt, wat hei klein maken soll. —

Ick bün vör Tein nich bang, — so lang ick allein bün. —

Dei Giz will nich liden, dat man dat Licht bi em anstickt. —

Wer sick nich na dei Deck streckt, den warden dei Fäut kolt. —

Wenn't man irst gewennt is, seggt dei Bäcker, as hei mit dei Katt den Aben utwischt. —

Irren is minschlich, seggt dei Hahn, da tredt hei 'ne Ant. —

Wenn dei Fisch bradt is, helpt em dat Water nich mihr. —

Wer nich spinnt, behölt sin Flaß. —

Hei is so slitig as dei Hund bi't Flöhen. —

Alle Frachten lichten, seggt dei Schipper, da schmet hei sin Fru äwer Burd. —

Lihr ml doch kein Karpen kennen, — min Varer wir'n Fischer. —

Dei Flicken mütt ümmer grötter sien as dat Lod. —

Fruensrath un Räuwsaat gerött man alle säben Jahr. -

Je mihr sei schrien, — je ihre sei werrer frien. —

Dat haren wi hatt, seggt Jochen, as hei sinen Varer begröw. —

Dat kost jo kein Geld, seggt dei Bur, da prügelt hei sinen Jungen. —

Wat ward nich Alls vör Geld makt, seggt dei Narr, da sehg hei'n Apen. —

Dei Grött deit't nich, sünst kem dei Kau den Hasen vor. —

Mannslüd verschwigen fremd' Heimlichkeiten, Fruenslüd dei eigen. —

So kümmt Gotts Wuhrt in'n Schwung, seggt dei Düwel, un schmitt dei Bibel äwer'n Tun. —

Hei kann nicks davor, dat dei Poggen kein Schwänz hebben. —

Wer sick verlett up't Arben, mag as ein Narr verdarben. —

In dei Aust sünd alle Häuner dow. —'

Is nicks ungesunner as dat Kranksien. —

Mennichein wir jung genaug, wenn hei man nich so'n oll Gesicht har.

Wi will'nt in'n Schostein schriben, — damit't dei Häuner nich utkratzen. —

Wenn sick dei Katt straken lett, so is sei all ihre bi Lüd west. —

Dat is kein Kinnerspill, wenn oll Lüd up'n Stock riden. —

Kein Deiw ward hängt gegen sinen Willen. —

Ünner'n Fäurer Heu is noch kein Mus stickt. —

Dat kümmt jitzt Alls up't Höchst', seggt dei Bur, da kröp em 'ne Lus an'n Haut rüm. —

Hunn'n pissen un Fruenslüd weinen, wenn's willen. —

Wer nicks mit Minschen tau daun Hebben will, mütt ut dei Welt trecken. —

Wat helpt all dat Lopen, wen'n nich up'n rechten Weg is. —

Reigt juch, seggt dei Bur, da har hei ein Kau in'n Stall. —

Wat frögt dei Krewt dona, wenn du em versöpst. —

Vel Köpp, vel Sinn, seggt dei Düwel, da har hei'n Fäurer Poggen laden. —