Page:Labi 2009.djvu/251

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has not been proofread.

Deutschland ist es wegen des Krieges schlechter. Hitler will immer Krieg. Schade, dass der Vater schon optiert hat, was getan ist, ist getan, da kann man nichts mehr ändern. Ich weiss nicht, was ich machen soll, ich habe noch nicht optiert, ich werde eine Nachricht bekommen, bis jetzt habe ich noch nichts gehört. Warum hat der Vater nur für Deutschland optiert? [.] Und was werdet ihr in Deutschland machen, dort ist Elend und Hunger. Und was macht ihr in Deutschland ohne den Hof?»

20 Vgl. dazu Lettere delle «Sorelle» dell'Opera di S. Zita, maschinengeschriebenes, unveröffentlichtes Manuskript, zur Verfügung gestellt von Diego Leoni. «Die Mädchen gehen mit Vorliebe nach Mailand; wir finden sie aber auch zahlreich in anderen Städten, wo die Gefahren gross sind, wo die Verlockungen des Luxus und des Vergnügens für viele zur traurigen Schule werden, in der sie die Flatterhaftigkeit, den Wunsch nach Unabhängigkeit und die Verachtung für das gesunde und einfache Leben der Berge lernen. So geben sie bei ihrer Rückkehr keine guten Ehefrauen mehr ab.» Auch in anderen ländlichen Gegenden Italiens gab es Klagen über die zurückkehrenden Dienst¬ mädchen, die das traditionelle Sozialgefüge sprengen würden. So hiess es in einem katholischen Lokalblatt La Voce im Jahr 1913: «Le figliuole vanno alla città in numero sempre più impressionante a servire i ricchi e ne ritornano [...] oh come ritornano! É meglio non dirlo.» Zit. nach D. Notari (wie Anm. 1), S. 137.