Page:H.M. Mnais und Ginevra.djvu/53

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I.

 

Ich bin erwacht und fürchte mich fast, die Augen zu öffnen, und fühle ein fremdes, weites Dunkel um mich her. Messer Faustos Atem? Nichts — nur eine betäubende Stille, wie der lange Nachhall langsamer, unhörbarer Schritte … Warum sind meine Hände gefaltet? Ich schlafe nie auf dem Rücken und mit gefalteten Händen. Leise die Lider gelöst: das Fenster bei meinem Bett, es ist fort. Wo bin ich!

Das, worauf ich gelegen habe, ist umgefallen, wie ich so hastig aufsprang. Was ist es? Kein Bett: eine Bahre! … Die Ungeheuer! Sie erheben sich grau aus der Nacht und blicken von Turmhöhe aus weißen Augen. Ach, es sind Pfeiler, und aus langen Fenstern kommen eckige, weiße Stücke Mondes darauf. Hilf Himmel, ich bin im Dom! Und bin, nun weiß ich’s wieder, gestorben!

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