Page:H.M. Minerva.djvu/25

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Vollen, in den goldenen Puttenfriesen drängen sich die gewaltsamen Kleinen, goldene Halbmonde scheinen hernieder, und die heldischen Spiele, Jagden und Thaten der Großen umkreisen uns im Sturm der gewölbten Glieder. Die ungezähmte Truppe der Nymphen entstürzt dem Dickicht, sie möchte aus dem Schweigen des Bildes heraustoben; in mächtig verzerrte Münder ist ihr Geschrei gebannt. Die Kühnheit, auf ihren Löwen gestützt, greift nach dem Füllhorn des Überflusses. Der siegreiche Gladiator prahlt und frohlockt. Der Tragöde, die Maske in der Hand, schäumt von der Kraft des Göttlichen das aus ihm redet. Auf den Balkonen starren die goldenen Eroberer, Helden, Befreier, und goldene Wälder schießen um sie her in die Höhe, in das keusche Mondlicht hinein, das Diana heißt. Denn dies ist der Saal der Diana.“

Properzia sagte plötzlich:

„Die Diana dort oben, Herzogin, sind Sie.“

Mortœil, Siebelind und Clelia Dolan fingen an zu lachen.

„Die Diana ist ja blond.“

„Jakobus, Sie wissen, wer die Diana ist,“ versetzte Proberzia.

„Ich habe nur die Diana machen wollen,“ sagte Jakobus, und errötete. „Vielleicht habe ich eine Diana gemacht, die in den Körper der Herzogin von Assy hineingestiegen ist.“

„Vielleicht doch,“ sagten Dolan und San Bacco. Sie sahen sich zweifelnd um.

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