Page:H.M. Minerva.djvu/173

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„Nun höre einmal,“ rief er sich selbst zu, in höchster Hast, mit Fieber. „Du verdienst die Peitsche, wenn du es noch eine Sekunde lang für möglich hältst, dieses Weib begehre dich…“

Inzwischen redete er, und wand sich dabei vor Qual.

„Ich bin gar nichts, ich versichere Sie, auch kein Dichter, höchstens ein Problem, ja, mir selbst ein Problem, mit der Feuerzange anzufassen, mir selbst schauerlich, ekelhaft und heilig. Es ist meine Manie, mich verstehen zu müssen. Nie kann ich mich unschuldig der Welt hingeben, so sehr ich ihr zugethan bin. Aber verstehen — verstehen darf ich auch sie: das ist meine Art, mich ihrer zu bemächtigen, — eine armselige Art, wie Sie sehen, und eine, die mich selber peinigt…“

„Wirklich, Sie gefallen mir, mein Kleiner,“ hörte er Lady Olympia sagen. Es gab keinen Zweifel, da sie „mein Kleiner“ sagte. Er ergab sich. Er trocknete den Schweiß von seiner Stirn, verbeugte sich und verließ sie.

„Auf baldiges Wiedersehen,“ rief sie ihm nach.

Er irrte umher, erst auf der Terrasse, dann in den angrenzenden Zimmern. Er sah Jakobus sich in die Ecke eines leeren Gemaches drücken, und stürzte auf ihn los.

„Ich bin geliebt, ich bin geliebt!“ wollte er ihm zuschreien. „Lady Olympia liebt mich, eine schöne, hohe Frau liebt mich! Ich gehöre nicht länger zu den Verschmähten, Übersehenen!“

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