Page:H.M. Diana.djvu/322

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und der schwankende des Tribunen. Ein leeres Pferd lief mit.

„Den Gaul werden sie einsangen, und heute abend lügt von mir und meinen Thaten die ganze Stadt.“

„Aber noch von etwas anderm soll man sprechen, dafür werde ich sorgen!“

Er machte sich auf den Weg. Den Kopf gesenkt und den Hut über den Augen, mit geballten Fäusten schlenkernd, ging er in rotem Frack und weißer Hose, arg besudelt und hastig durch das feierliche Land und grübelte Haß und Rache.

„Legen wir sie uns einmal klar! Ist sie kokett, hat sie mich mit Vorbedacht toll gemacht? O nein, sie denkt sehr wenig an sich. Eine Frau mit ihrem klaren Teint: ich sehe es unwiderleglich, ihre Seele ist viel zu hoch, unter den elend niedrigen Triumphbögen der Gefallsucht kann sie gar nicht hindurch.

„Gott! Daß ich das noch immer glauben muß! Ich will nicht mehr! Aber es ist ihr nun einmal verflucht gleichgültig, ob man ihretwegen den Kopf verliert. Sie ist unempfindlich, so unempfindlich, daß sie dadurch wirklich böse wird. Pavic sagte damals im Café, wo er mit ihr prahlte: ,Sie ist böse, diese Vornehme‘. Er hatte recht, der abgedankte Opernsänger! Ah! Diese Vornehme! Es ist mein Schicksal, daß ich armer Snob eine wirkliche Vornehme getroffen habe. Ein einziges Mal, und das genügt.

„Aber nun befreie ich mich von ihr! Wie, du willst nicht aus deinen hochmütigen Wäldern herabsteigen, du dose Diana? So will ich dich herunterholen!“

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