Page:H.M. Diana.djvu/217

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

verfolgt, wie ich, und wie Sie selber, Herzogin. Einer hat gestohlen.“

„Mir zu gefallen?“ fragte sie.

„Seinem Ideale folgend. Denn der Eigentumsbegriff ist dem einfachen Gemüte nicht natürlich. Und als die Revolution losbrechen sollte, da hielt er die Stunde für gekommen und … stahl. Ein anderer bringt eine Puppe in Generalsuniform mit, die auf einem Pfahl steckt. Er dreht sie sehr rasch um den Pfahl, und ehe man sich dessen versieht, sitzt sein Messer ihr im Herzen. Er giebt mit rührender Andacht alle seine freie Zeit her, um sich diese Sicherheit des Stoßes einzuüben. Er wird eines Tages den König Nikolaus richten…“

Vinon Cucuru kreischte auf.

„Dreht Nikolaus sich immerfort um einen Pfahl?“

Pavic sagte unbeirrt:

„Dieser Jüngling ist reinen Herzens, mit seelen vollen, blauen Augen, und hat noch nie ein Weib berührt.“

Die Damen betrachteten ihn, erheitert und leicht angewidert, sie wußten nicht, ob durch ihn oder durch seinen Jüngling. Hinter seinem Rücken krümmte sich lautlos der Kardinal.

„Welch redlicher, empörter Patriotismus in allen ihren Handlungen und in jeder Herzensregung! Das unglückliche Dalmatien ist, wie Sie wissen, von seinen Tyrannen so herabgewirtschaftet, daß es nur noch Papiergeld besitzt. Im gerechten Zorn darüber hat

201