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Der Kreuzgang von Santo Stefano

(Venedig)

 

Ein Wändeviereck blaß, vergilbt und alt,
Ehmals von Pordenones Hand bemalt.

Die Bilder fraß die Zeit. Du siehest nur
Mit schwachem Umriß hier und dort die Spur

Verwaschener Fresken noch: Ein Arm, ein Fuß—
Vergangener Schönheit geisterhafter Gruß.

Ein Kind mit Augen auch, die lustig lachen
Und den Beschauer seltsam traurig machen.