Bornemann: Plattdeutsche Gedichte/Was es giebt

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Bornemann: Plattdeutsche Gedichte Der neue Pfeifenkopf -->

[001]
Na, in dien Book, wat brengst du denn
Vör Trödel an? — mit Gunst:
 Gestrenger Herr! vöäl frögt sick hen,
 Bescheid seng'n, dät is Kunst.

    En Book — dät will  gelesen sin,
Denn gift et sülwsten Red:
Biet driest in Plum un Appel rin
So schmeckst du suur un söt.

    Sön Book hät immer  glieken Schmack,
Dät rückt un röhrt sick nich.
 Bie Minschen is't en ännrer Schnack,
De sind veränderlich.

   Hundsvötter werden gnog gesehn
Un wer nich süht, is blind,
De flinker as de Wäderhöähn
Sick schwenken noah den Wind.

   [002]Französch to de französsche Tiet,
To aller Schann bereit:
Nu wädder  broawe dütsche Lüd,
In Tucht un Ehrboarkeit.

   Wo Bonepart as Heiland stund',
To holl'n en Thron-Gericht: —
En trüer Knecht word woll upzund
Geschuppt von sönnen Wicht.

   Ganz ännern Schlag hät miene Schrift,
Se hölt an ollen Sinn;
Un wat moal drin is, steit und blift,
Vör alle Tiet ok drin.

   Klein Bitchen  minschlich ist dät Book
Woll frielich ok; i nu,
Doch eenzig män de Titel Spook,
Moakt mänchmoal x vör u.

   Drüm stööt die nich an  Öäberschrift,
Liß frisch wat drunner kümmt:
Woll Mäncher poltert, brummt un kift,
Is drüm doch goot gestimmt.

   [003]Un Mäncher schnitt en Schoapsgesicht,
Un hät den Schalck im Sack:
Un Mäncher sprikt von Ehr un Pflicht,
Is doch en Schubbejack.

   Un müßt ick mit Gewalt am Enn,
Up Oart wie Machtgeboth,
Bescheid seng'n: —  Fründ! so höre denn,
De Antwoort kort un goot.

    Ick röhr den Spoaß mit Arenst in,
Wat in den Kroam so paßt,
Eenfältge Red mit Sprichwoorts-Sinn:
Dät is de ganze Brast.