Allgemeines plattdeutsches Volksbuch/Dei Köster un dei Buren

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     Vör eine Reihg von Jahren, as dei Lür noch nich so klauk wiren, as sei hüt tau Dag sick dat inbillen, da wüssen dei Buren noch all up as Eiken un Bäuken un keiner von sei künn mal lesen. Wenn sei dunn in dei Kerk singen süllen, so sär dei Köster sei dat irst vör.

     Sei wiren nu ok mal in ein Dörpkerk midden in't Singen, da nehm dei Köster sin Brill von dei Näs' un sär vör sick, äwest ein beten tau lud:

          Wat is denn dat mit mine Brille?
          Dei is jo ganz mit Fett beschmeret!
     Dei Gemeind' singt:
          Wat is denn dat mit mine Brille?
          Dei is jo ganz mit Fett beschmeret!
     Da seggt dei Köster un will sei stüren:
          O Lüd', dat is jo nich min Wille.
     Dei Lüd singen na:
          O Lüd', dat is jo nich min Wille.
     Dei Köster seggt nu argerlich:
          Dat dumme Volk singt All's verkihrt.
     Dat Volk singt werrer na:
          Dat dumme Volk singt All's verkihrt.
     Dunn schrit dei Köster ganz vull Wuth:

Nu schlag doch — dit — — un — dat — — darin!
Wat mag dem dummen Volk denn sien?
     Dat Volk singt ok dit na:

Nu schlag doch — dit — — un — dat — — darin!
Wat mag dem dummen Volk denn sien?

     Bei endlich dei Paster datwischen fahrt un röpt:
          Herr Kanter, Kanter! still doch, still!