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[§97.98.
Lautlehre.

neben ma ru·pred­chisem ‘wenn..’; do·gniat ‘sie tun’, an-du·gniat ‘das, was sie tun’ usw. Später haben Aus­gleichun­gen statt­gefunden; z. B. ist in Wb II ru du überhaupt die gewöhn­liche Form der Partikeln.

Umgekehrt zeigt sich statt schwachbetontem u manchmal o, wenn vorher­gehende Silben o enthalten, z. B. ·molor ‘ich lobe’ Wb 14 c 18 statt ‑ur, lobro ‘schwächer’ 17 b 29 st. ‑u; i tossogod ‘im Anfang’ 24 c 17 st. tossugud, etarrogo ‘Wahl’ Sg. 205 b 1, sonst rogu ‘Wahl’.

Seltener wechselt schwachbetontes e und i, s. Beispiele im Folgenden.

Lange Vokale in schwachbetonten Silben werden wesent­lich wie die haupt­tonigen behandelt. Über das Ersatz­dehnungs-é s. § 53.

98. a) Schwachbetonte Vokale in ge­schlosse­nen Silben. Steht ein schwach­betonter kurzer Vokal, gleich­giltig welcher Herkunft, zwischen zwei zur gleichen Silbe gehörigen Konso­nanten, so gelten folgende Regeln:

1. zwischen zwei palatalen Konsonanten erscheint er in der Schrift als i, z. B. berid ‘er trägt’ (ρⁱ–ẟⁱ), su(i)digthir ‘wird gesetzt’ (ẟⁱ–γⁱthⁱ–ρⁱ); ganz ausnahms­weise als e, z. B. soírfed ‘er wird befreien’ Wb 32 d 13 (fⁱ–ẟⁱ).

2. zwischen zwei dunklen als a, z. B. teglach ‘Haus­gesinde’ aus teg ‘Haus’ und slóg ‘Schar’, as·rubart ‘hat gesagt’ (βᵃ–rᵃtᵃ), apstal ‘apostolus’, (tᵃ–λᵃ), acaldam ‘Anrede’ (ggᵃ–lᵃdᵃ–μᵃ).

3. zwischen zwei u-farbigen als u, z. B. cumung (μᵘ–ŋᵘgᵘ), D von cumang ‘Vermögen’; ilur (λᵘ–ρᵘ), D von ilar ‘Vielheit’; ausnahms­weise als o, z. B. aidbligod (γᵘ–ẟᵘ) ‘Intension’ Sg 216 a 3.

4. zwischen einem palatalen und einem dunklen Konso­nanten als e, z. B. tairem ‘Auf­zählung’ (ρⁱ–μᵃ), sessed ‘sechster’ (sⁱ–ẟᵃ), ro·foilsi­gestar ‘hat erklärt’ (γⁱ–sᵃ). Über seltenes ea s. § 83.

5. zwischen einem dunklen und einem palatalen älter oft als i, daneben und später in der Regel als ai, z. B.