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§ 51–53.]
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Die haupttonigen Vokale.

Karlsr. Beda 33 b 18 für gewöhn­liches grían. In Ml findet sich mehrfach dafür bloßes i, z. B. pina 15 c 9 = píana ‘Strafen’.

Die Flexion von día ‘Gott’, zunächst aus *dēu̯os, G aus *dēu̯i, DA dia aus *dēu̯u *dēu̯on, V aus *dēu̯e zeigt, daß der Ansatz zur Dif­tongie­rung begann, bevor ge­schwunden war (§ 202); schon Cam. schreibt dea.

Auslautendes ē ist zu ía geworden in cía ‘wer?’ § 454. 461 und cía ‘obgleich’ § 899, zwei Wörtern, die sich eng an das folgende anzu­schließen pflegen. Sonst scheint ‑é nicht dif­tongiert zu werden, vgl. III sg Subj. ·té (in Wb ·téi) zu I sg ·tías (Indik. tíagu) u. ähnl. (§ 624). Über die Kompa­rative sía ‘länger’ (= kymr. hwy) und lía ‘mehr’ s. § 375.

52. b) In anderen Fällen ist é aus ē, manchmal aus ă gedehnt, wenn folgende Konso­nanten ge­schwunden sind (§ 122. 207. 209. 213). Dieses Ersatz­dehnungs-é geht niemals in ía über, war also von dem unter a) be­sproche­nen ver­schieden.

In Wb wird oft, auch vor dunkeln Konsonanten, ée oder éi dafür ge­schrieben, z. B. cenéel ‘Ge­schlecht’, neph­chenéil' (Asg) ‘Nicht-Geschlecht’ 5 a 14 neben cenél, bées béesad neben bés bésad ‘Sitte’, béelre neben bélre ‘Sprache’, do·rígéensat neben do·rígénsat ‘sie haben getan’, céetne neben cétne ‘erster’, éicndag 1 c 6, 29 a 7 neben écndach ‘Schmähung’, céitbuid 24 b 4 neben cétbuid ‘Sinn’. Ander­wärts trifft man ähnliches nur ver­einzelt, wie cheitbada (Gsg) Ml 98 b 5, no·déitnaig­tis ‘stridebant’ 54 d 20.

53. Allgemein dagegen tritt dafür éu, éo oder íu ein, wenn es in der letzten Silbe vor u-farbigen oder palatali­sierten l r n steht; im letzteren Fall findet sich auch die Schrei­bung éiu (vgl. oben éi). Z. B. zu cenél ‘Ge­schlecht’ Dativ cenéul ceníul, Gen. cenéuil cenéoil ceníuil cenéiuil; fér ‘Gras’, Gen. féiuir; én ‘Vogel’, Dat. éun, Gen. éuin éoin éiuin; ad·gén ‘ich erkannte’, III sg. ad·géuin ·géiuin.

Nur in einzelnen Wörtern zeigt sich der gleiche Wandel vor t (s. § 208), z. B. ét ‘Eifer­sucht’, Dat. éut, Gen. éuit éoit; aber cét ‘Hundert’, Gen. céit, Dat. cét.

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