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§ 907. 908.]
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Zur Form der Lehnwörter.

Gern werden Fremdwérter an einheimische von &bn- lichem Klang oder an andere Lohnwérter angeglichen, zB. gréd “gridus’ mit d und neutralem Geschlecht nach ir. gréd ‘Licbe’, mésar ‘mensura’ nach mes “Beurtcilen’, mebuir ‘memoria’ statt *memeir nach meld “Schande’, saigul sdegul ‘saeculuu mit ~ nach beigal beget “un- gedeckte Stellung, Gefabr’, lebor ‘Tiber’ nach lebor ‘lang’, oiv ai ‘ieiunium’ etwa nach oix ‘eins’, oval ‘axilla’ nach foxal Wegachmen’, ain-prom improbus’ statt *-probnach prim ‘primus’, carmocol ‘carbunculus’ nach mocol ‘macula’ (nuit o nach § 762), ség “sucus’ nach sigid ‘sugit.

Schon britannisch hatte sich septimana ‘Woche’ an die keltische Sichenzahl angelehnt, ygl. breton, sizen suzun, korn. seithun sythyn neben bret. seiz korn. seith “sieben’; so altir, Gsg sechimaine nach secht.

908. Belicht ist dus Verfahren, zu Jange Worter hiuten willktirlich zu ktrzen, z. B. adiecht, posit, comparit, superi(ajit, optCadit, infinit fir culiectimue, positinus, com peraliens usw. (aber genitin, G geniten “genitinus); ferner Semen, mascal fiir femininus, maseulinns; vilt, pénenilé fir ultima, paeneultima; Gsg oblann, N (spiter belegt) oblae ‘ob- lata (Hostie) ; foe(eul(l) “uocabulum’.

An die Stelle einer liingeren Endung wird -iéy an- gebingt, z. B. seplién ‘septnaginta’ (griechische Bibel), anagogicn “anagogice’; vel. firiér neben firiéa, firién ‘ge- recht aus kymr. gicivion (das Abstr. firinne mit AnschluB an ine “Sinn’).

Auch zu solcher Verstiimmelung war aber die bri- tannische Klostersprache mit dem Beispiel vorangegangen; vgl. quadragesina (Bastenzeit) kyrmr. garaeys, granys, breton. horaiz, ir. (spiter helegt) corgas, auch kymr, cablyd breton. ganblid ir. cuplat ‘Griindonnerstag’, wenn es fiir capitilaniun steht, das aber sonst den Palmsonntag bezeichnet.

Das Muster der Umbildungen liegt nicht immer so anf der Hand, vgl. mem@m)brun(m) ‘membrana, Pergament? (nach lat. mendrion?), Tiamde Tiamthe “Timotheus’ (nach